Stellungnahme der Fachschaft Psychologie zur Überbuchung der aktuellen Erstsemesterkohorte (WS 2016/17)

Als Fachschaft vertreten wir die Interessen der Studierenden an unserem Fachbereich und kümmern uns um studentische Anliegen. Außerdem betreuen wir jedes Jahr hauptverantwortlich die neuen Erstsemesterstudierenden. Da die Überbuchung der diesjährigen Erstsemesterkohorte eine Ausnahmesituation darstellt, möchten wir an dieser Stelle unsere Eindrücke zur aktuellen Situation schildern.

Wir selbst haben erst wenige Tage vor Beginn der Orientierungswoche von der Überbuchung erfahren: Statt der üblichen 120 wurden dieses Jahr 309 Erstsemesterstudierende zum Psychologiestudium in Tübingen zugelassen, d.h. unser Studiengang 2,5-fach überbucht.
Da die Orientierungswoche schon im Sommersemester geplant wurde, waren wir gezwungen, unser Programm kurzfristig anzupassen. Besonders die Aufstockung der vorgesehenen Räumlichkeiten bereitete größere Schwierigkeiten. Dank tatkräftiger Helfer* können wir jedoch auf eine gelungene Orientierungswoche zurückblicken, in der wir unseren Erstis einen herzlichen Empfang bereitet haben.
Auch über die Orientierungswoche hinaus ist es uns wichtig, ein gutes Betreuungsangebot vonseiten der Fachschaft gewährleisten zu können. Hierbei erfahren wir viel Unterstützung durch den Fachbereich, der uns unter anderem Gelder für zusätzliche studentische Mentoren, sowie zahlreiche Tutoren zur Verfügung gestellt hat.
Noch sind nur wenige Auswirkungen der Überbuchung für die Studierenden aller Semester spürbar. Für die Vorlesungen wurden größere Hörsäle gebucht und für die Seminare weitere Dozenten verpflichtet, sodass der Seminarteiler nicht angehoben werden musste. Dennoch stellt sich uns die Frage, wie der Fachbereich diesen doch erheblichen Zusatzaufwand in Zukunft zu stemmen vermag. Die ohnehin schon bestehende Knappheit räumlicher und personeller Kapazitäten lässt sich aktuell noch durch zusätzliche Gelder, Anstrengungen und Überstunden auffangen. Auf lange Sicht wird dies aber kaum möglich sein.
Dennoch können wir guten Gewissens sagen, dass Fachbereich und Fachschaft ihr Bestes tun, um die aktuelle Situation zu bewältigen – was bislang den Umständen entsprechend gut gelingt. Wir hoffen dabei inständig auch weiterhin auf die besondere Unterstützung durch Universität und Wissenschaftsministerium. Nur so kann auch in Zukunft ein ordentliches Studium gewährleistet werden.

Die Stimmung unter den Erstsemesterstudierenden nehmen wir jedoch trotz der besonderen Umstände als positiv wahr: Psychologie ist ein hart umkämpftes Studienfach und viele Erstis sehen den „Zulassungsfehler“ als einmalige Chance, doch noch ihr Traumfach studieren zu können.

* Es ist immer auch die weibliche Form gemeint.